Erst im vorletzten Blog haben wir euch von Polkadot berichtet und wie es aktuelle Probleme der Skalierbarkeit, Sicherheit und Interoperabilität als öffentliche Blockchain lösen will.
Polkadot selbst ist dabei als Layer0 – oder auch Relaychain zu betrachten, die es anderen Blockchains ermöglicht auf Polkadot zu bauen (Parachain).
Eine der wichtigsten Parachains, die wir euch heute vorstellen möchten, ist Moonbeam.
Gegründet wurde das Projekt im Jahr 2020 von Derek Yoo, dem CEO von Purestake. Purestake ist ein Sortwareunternehmen aus Massachusetts, welches sich mit der Infrastruktur von Blockchain-Protokollen befasst und bereits für Algorand und andere Ökosysteme Tools und Lösungen entwickelt hat. Bereits am Anfang konnte sich Purestake einen Zuschuss der Web3-Foundation sichern und somit aktiv an Moonbeam arbeiten.
Moonbeam wurde durch einen sogenannten Crowdloan (Massendarlehen, siehe letzter Blogbeitrag) ins Leben gerufen und war nach Acala die zweite Parachain, die eine solche Auktion gewonnen hat.
Über 200.000 Investoren haben dabei insgesamt 35 Millionen DOT im Gegenwert von damals 900 Millionen US-Dollar verliehen, um Moonbeam zum Auktionssieger zu küren und dafür die Moonbeam eigene Kryptowährung GLMR zu erhalten.
Nachdem Moonbeam sich dann einen begehrten Platz auf Polkadot als Parachain sichern konnte, ging es im Januar 2022 live. Seitdem hat sich rund um Moonbeam ein großes Ökosystem entwickelt und es vergeht kaum eine Woche, in der keine neuen Projekte auf Moonbeam aufbauen.
Erst vor Kurzem hat Uniswap, eine der größten dezentralen Tauschbörsen auf Ethereum, darüber abgestimmt, dass es auf Moonbeam launched.
Ebenfalls hat die größte dezentrale Orakelplattform Chainlink, erst kürzlich die Partnerschaft mit Moonbeam bekannt gegeben und ermöglicht somit die sichere Preisfindung und Basis für zukünftige Applikationen auf Moonbeam.
Doch was macht Moonbeam so besonders?
Moonbeam ist die erste EVM (Ethereum Virtual Machine) kompatible Parachain, die es ermöglicht, Ethereum Applikationen 1-zu-1 auf Moonbeam aufzubauen. Hohe Gaspreise und lange Transaktionsprozesse gehören somit der Vergangenheit an. Smart Contracts können somit ohne wesentliche Veränderungen in das Polkadot-Ökosystem migrieren und für mehr Skalierbarkeit & Sicherheit sorgen.
Hier ein Vergleich: Aktuell kosten Tauschprozesse, basierend auf Ethereum, bis zu 50 US-Dollar.
Auf Moonbeam hingegen lassen sich die dezentralen Tauschvorgänge schon für wenige Cents und innerhalb von Sekunden abschließen. Durch die zugrunde liegende Polkadot Relaychain wird dabei trotzdem die nötige Sicherheit garantiert.
Ein weiterer großer Vorteil für Moonbeam Applikationen ist die Einbindung in das gesamte Polkadot-Ökosystem. Durch die zuletzt aktivierte XCM-Funktion, sind Parachains wie Moonbeam in der Lage, mit anderen Blockchains zu kommunizieren, Tokens zu versenden oder auch NFT’s zu transferieren.
Zentrale Brückenlösungen, die in der Vergangenheit zu Millionenverlusten und hohen Sicherheitsrisiken geführt haben, sind somit nicht mehr nötig. Erst im April dieses Jahres hat der Ethereum-basierte Ronin Hack zu Verlusten von über 600 Millionen US-Dollar geführt.
Der hauseigene GLMR Token liegt bei einem aktuellen Preis von 0,67 US-Dollar, weit unter seinem Höchstpreis von 29 US-Dollar. Insgesamt wird der GLMR Token für vier verschiedene Funktionen verwendet. GLMR werden benötigt zum Aufsetzen von Smart Contracts & Apps, als Transaktionsgebühr, zur Konsensbildung durch Staking und zur Abstimmung bei Entscheidungen (Governance).
Aktuell sind rund 305 Millionen GLMR im Umlauf, was zu einer Gesamtbewertung von 207 Millionen US-Dollar führt. Im Vergleich: Wenn Moonbeam auf Rang 20 aller Kryptowährungen rutscht, was bei den aktuellen fundamentalen Gegebenheiten durchaus denkbar ist, liegt der Preis für ein GLMR bei 13 US-Dollar, was eine knappe Verzwanzigfachung bedeutet.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit seine GLMR zu staken und ca. 20 % Bonus GLMR pro Jahr zu erhalten.
Doch was könnten Gefahren für das Moonbeam-Ökosystem sein?
Wenn die zugrunde liegende Polkadot-Blockchain Probleme ausweisen sollte, werden alle darunterliegenden Parachains betroffen sein. Doch aufgrund des hohen Sicherheitsstandards der Polkadot-Blockchain halten wir diese Option für unwahrscheinlich.
Ein weiteres Problem könnten Regulationen sein. Wenn Moonbeam durch den Howey-Test als Wertpapier (Security Token) deklariert wird, könnte es zu ernsthaften juristischen Konsequenzen kommen. Aber inwieweit, dass der Fall ist, können wir noch nicht voraussehen.
Eine weitere Herausforderung könnten konkurrierende Ökosysteme, wie z.B. Evmos, das auf Comos basierende EVM kompatible Ökosystem, sein.
Da jedoch Polkadot, als auch Cosmos auf den Blockchain übergreifenden Ansatz (Multichain) setzen, ist es denkbar, dass beide Lösungen eine erfolgreiche Zukunft haben, da sie in der Lage sind miteinander zu kommunizieren.
Für uns ist Moonbeam ein Kandidat, um Ethereum primär in den Punkten Skalierbarkeit, Interoperabilität und Sicherheit abzulösen. Wir werden das Projekt weiterhin aktiv verfolgen und sind gespannt, welche weiteren Apps darauf aufbauen.
Wer mehr über Moonbeam wissen möchte, kann uns natürlich gerne kontaktieren.
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