Die Blockchain-Technologie befindet sich im stetigen Wandel. Zuerst war der Bitcoin, als dezentrale Transaktionshistorie mit dem Ziel „Wer verfügt über wieviel?“, danach kam Ethereum als Weltcomputer mit dezentralen Apps und nun folgt Polkadot als Blockchain 3.0.

Für uns ist Polkadot eine der am meist unterschätzten Blockchains und warum das so ist, erklären wir euch in diesem Beitrag.

Aber warum brauchen wir überhaupt eine weitere Blockchain? Reicht Ethereum nicht aus?

  1. Skalierbarkeit: Aufgrund der aktuellen Proof-of-Work Struktur, ist Ethereum auf 12 bis 15 Transaktionen pro Sekunde begrenzt, was einen deutlichen Einfluss auf die Gebühren und die Skalierbarkeit hat. Zwar soll mit dem Umstieg auf Ethereum 2.0 und dem verbundenen Proof-of-Stake-Mechanismus viel mehr möglich sein (bis zu 100.000 Transaktionen pro Sekunde), aber ob und wann das Ganze umgesetzt wird ist fraglich.
  2. Sicherheit & Interoperabilität: Ethereum als Blockchain an sich, ist sehr dezentral und sicher. Was sich aber als großes Problem herausstellt, ist die Kommunikation zu anderen Blockchains.
    In den vergangenen Monaten kam es vermehrt zu Hacks, da oftmals Bridges verwendet werden müssen, um Kryptowährungen, NFT’s oder Sonstiges zu versenden. Genau diese Bridges haben sich als Schwachpunkt herausgestellt und oftmals für Millionenverluste bei Anlegern gesorgt.

Polkadot hat genau diese Schwächen – Skalierbarkeit, Sicherheit & Interoperabilität – erkannt und möchte diese mit einem ganz eigenen Blockchain-Ökosystem besser lösen.

Ins Leben gerufen wurde Polkadot 2017 durch die Web3 Foundation und Parity. Die Web3 Foundation ist eine Schweizer non-profit Organisation mit dem Ziel ein dezentrales, sicheres Web 3.0 zu erschaffen. Parity ist ein Software-Unternehmen, welches die Blockchain-Infrastruktur stellt und unter anderem das Substrate Framework entwickelt hat, was der technologische Grundbaustein für das Polkadot-Ökosystem ist.

Die Urgründer sind Dr. Gavin Wood, Robert Habermeier und Peter Czaban. Vor allem Gavin Wood prägt Polkadot seit Beginn an mit. Er ist der Ethereum Mitgründer und hat etwa die Ethereum Programmiersprache Solidity erfunden.

Gavin Wood hat es sich zum Ziel gemacht, eine Grundblockchain zu erschaffen, auf der andere Blockchains aufbauen und fehlerfrei miteinander kommunizieren können. So hat er damit Polkadot konzipiert und umgesetzt.

Doch wie funktioniert Polkadot?

Polkadot ist dabei die sogenannte „Relaychain“ – sozusagen der Grundbaustein, auf dem alles Weitere basiert.

Ähnlich wie bei einem Haus, bei dem der Zement der Grundbaustein ist, bietet die Relaychain die nötige Basis. Gesichert wird die Relaychain dabei durch den Proof-of-Stake-Mechanismus, bei dem alle Polkadot Tokenhalter dieser Welt teilnehmen können. Aktuell sind 52 % aller Polkadot (DOT) Token „gestaked“ und sichern damit die Polkadot Blockchain, wofür bis zu 14 % Rendite im Jahr ausgeschüttet werden. Die Polkadot Relaychain stellt dabei die Grundebene (Layer 0) dar, auf der die sogenannten „Parachains“ als Layer 1, oder auch obere Schicht aufbauen. Die Parachains werden durch die Relaychain komplett abgesichert, somit entstehen keine Schwachpunkte und keine zentralen Angriffsstellen für Hacker.

Polkadot Blockchain Struktur

Polkadot Blockchain Struktur – Bildquelle: Web 3 Foundation

Und wie genau entstehen Parachains?

Durch die sogenannten Parachain Auktionen (Crowdloans), die in einem festgelegten Zeitabstand stattfinden, werden die begehrten Plätze, ähnlich wie in einem Auktionshaus versteigert. Pro Auktion treten mehrere Projekte an, die es zum Ziel haben, so viele DOT wie möglich vorzuweisen. Die aktuelle Auktion Nr. 18 geht beispielsweile vom 24. Mai bis zum 30. Mai und hat schon über 5 Millionen Polkadot Token im Gegenwert von 52 Millionen US-Dollar erreicht. Nutzer sperren hierbei ihre DOT Token für zwei Jahre weg und bekommen im Gegenzug Token des jeweiligen Projektes ausgeschüttet und ihre DOT Token nach zwei Jahren komplett zurückerstattet. Wer also langfristig denkt und seine Polkadot ausleihen möchte, um sich etwas dazuzuverdienen, kann hier spannende Extrarenditen dazuverdienen. Wer für die vergangene Parachain „Astar Network“ seine DOT zur Verfügung gestellt hat, hat pro DOT 102 ASTR bekommen, mit einem Gegenwert von knapp 8 US-Dollar zum aktuellen Kurs. Aktuell liegt ein DOT Token bei ca. 10 US Dollar und es kann, wie im Beispiel genannt, sehr lukrativ sein sich an Parachain Auktionen zu beteiligen. Insgesamt wurden schon über 132 Millionen DOT Token mit einem Gegenwert von aktuell über 1,3 Milliarden US Dollar für Auktionen „verliehen“, wobei die Leihgabe von über 180.000 verschiedenen Teilnehmern bzw. Wallets erfolgt ist. Insgesamt sind also ca. 70 % aller DOT Token bereits für Staking und Parachain Auktionen verwendet, was langfristig eine klare Verknappung der DOT Token vermuten lässt. Aktuell existieren rund 987 Millionen DOT Token mit einer Maximalversorgung von 1,1 Milliarde Token.

Die zwei größten Parachain Auktionen waren dabei Acala mit über 32 Millionen verliehenen DOT (320 Millionen US-Dollar) und Moonbeam mit 35 Millionen verliehenen DOT (350 Millionen US-Dollar).

Auf der Polkadot Homepage gibt es eine aktuelle Liste von über 160 Parachain-Projekten, was bei einer Gesamtzahl von 100 Plätzen für ausreichend Konkurrenzkampf sorgen kann. Da bei allen Auktionen die DOT Token für zwei Jahre „eingefroren“ werden, kann das langfristig ebenfalls für eine hohe Token-Nachfrage sorgen.

Eine aktuelle Übersicht aller Parachain Projekte befindet sich hier.

Aktuell belegt Polkadot Rang 11 aller Kryptowährungen mit einer Marktkapitalisierung von knapp 10 Milliarden US-Dollar.

Vor kurzem wurde die XCM Funktion freigeschaltet, was die Kommunikation aller Parachains untereinander ermöglicht und einen großen Schritt für das gesamte Ökosystem bedeutet.

Auch bei Institutionen ist Polkadot sehr beliebt. Aktuell ist es in über 28 institutionellen Anlageklassen vertreten und wird zukünftig sicherlich noch mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Mit einem aktuellen Tokenpreis von 10 US-Dollar entspricht es dabei nur einem Bruchteil von seinem Höchstwert bei 50 US-Dollar.

Polkadot Preis Mai 2022 - Coinmarketcap

Polkadot Preis Mai 2022 – Bildquelle: Coinmarketcap

Besonders gut gefällt uns, dass Polkadot umweltfreundlich ist und von allen Kryptowährungen, laut diesem Bericht vom Februar dieses Jahres, die geringsten Energiekosten und den geringsten Kohlenstoffdioxidausstoß aufwendet.

Doch was können die Gefahren für das Polkadot-Ökosystem sein?

  • Regulierung: Da die Regulierung um Kryptowährungen noch nicht abgeschlossen ist und es immer einen Kontrast zwischen Security und Utility Token gibt, könnte es hier spannend werden. Aktuell ist es in Europa nicht als Security (Wertpapier) angesehen, was sehr wichtig ist.
  • Zentralisierung: Da das Polkadot-Ökosystem auf Proof-of-Stake basiert, ist es einfach für Großanleger weitere DOT Token durch Staking-Prozesse zu generieren. Wenn sich also sogenannte DOT Wale zusammentun und einen Großteil des DOT-Ökosystems ausmachen, könnte dies zu einer echten Zentralisierungsgefahr werden.

In unserem letzten Blogbeitrag Energy Web, haben wir euch bereits ein spannendes Polkadot Anwendungsgebiet im Bereich der Energieversorgung vorgestellt. Ein nächstes spannendes Projekt im Bereich IOT & Maschinen, was ebenfalls als Parachain Auktion funktionieren wird, stellen wir euch dann im nächsten Blog dar. (Seid hier besonders gespannt, da jeder DOT Halter von euch hier mitbieten kann!)

Aufgrund der guten Token-Ökonomie (Staking und Parachain Auktionen) und dem zugrundeliegenden Relay- und Parachainmechanismus sehen wir eine Menge Zukunftspotential für Polkadot. Vor allem die Kommunikation innerhalb der Parachains könnte als wegweisend gelten, da keine zentralen Bridges mehr benötigt werden. Zusätzlich wird eine Kommunikation mit externen Blockchains ermöglicht, wie z.B. Cosmos, Ethereum oder anderen, was als „Multichain“-Ansatz verstanden wird und laut dem Ethereum Gründer Vitalik Buterin die Zukunft darstellen wird.

Für uns ist es ein klarer Kandidat, der die Web 3.0 Umgebung mitbestimmen kann und als wegweisendes Blockchain-Ökosystem agiert. Insgesamt müssen aber noch Themen wie die Regulierung und Sicherung der Dezentralisierung trotz Proof-of-Stake abgeklärt werden.

Weitere spannende Projekte für das Ökosystem werden wir euch zukünftig vorstellen, sowie eine Anleitung, wie ihr an Parachain-Auktionen teilnehmt. Gerade im deutschen Raum gibt es vielversprechende Blockchain Start-Ups, die als Parachain durchstarten wollen und um einen begehrten Parachain-Platz kämpfen.

Wer gerne mehr über Polkadot und die dazugehörigen Mechanismen wissen möchte, kann uns natürlich gerne kontaktieren.

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